Welches "Cocoa für das Web"?
Ich hatte unter der Überschrift "Cocoa für das Web" vom Cappuccino-Framework berichtet. Jetzt berichtet auch AppleInsider vom "Cocoa for the Web", meint damit aber das SproutCore-Framework. - Welches ist denn nun "Cocoa für das Web"?

Schauen wir Sie uns doch mal an. Es sind beides JavaScript-Frameworks und sie laufen im Browser. Bei beiden Frameworks ist der Zweck eine Umgebung zu schaffen mit der man besser und einfacher sog. "Rich Internet Applications" entwickeln kann. Hierfür haben sie sich an Cocoa orientiert und dessen Frameworks zu großen Teilen nachgebaut. Darüber hinaus hat man auch das MVC-Entwurfsmuster übernommen und Key-Value-Coding sowie Bindings implementiert. Das sind die Gemeinsamkeiten. Doch es gibt auch zwei deutliche Unterschiede.

1. Für die Installation und Entwicklung von und mit SproutCore werden Ruby und Gems vorausgesetzt. Hiermit werden JavaScript, HTML und CSS-Dateien erzeugt, aus der das Interface und die Applikation besteht. Bei Cappuccino hingegen wird nichts weiter benötigt. Das Interface wird live aus DOM-Elementen generiert.

2. Bei der Nutzung von SproutCore entwickelt man mit JavaScript und Ruby. Bei Cappuccino mit JavaScript, wahlweise mit Objective-J. Für Cappuccino wurde JavaScript um die aus Objective-C bekannten SmallTalk-Elemente erweitert. Das Resultat nennt sich Objective-J und soll u.a. die Portierbarkeit von Desktop-Anwendungen deutlich erleichtern. Beispiel

Mein Fazit: Ich würde dem Cappuccino-Framework den Titel "Cocoa for the Web" verleihen und das SproutCore-Framework am ehesten als "Cocoa-Tech for JavaScript" bezeichnen.